Bildungskommunikation und Stiftungsarbeit für Jung und Alt: Die Beisheimstiftung im Gespräch

Stiftungsmarketing

By
Laura

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Wir von We are Family sind Spezialisten für Marketing und Bildungskommunikation. Was uns auszeichnet: absolute Zielgruppenexpertise. Wir wissen exakt, was Kids, Teens, Studierende und Eltern beschäftigt und auf welchen Kanälen sie zu erreichen sind. Das macht unsere Arbeit so wertvoll für Bildungsträger und Stiftungen. Weil wir sowohl Marketing als auch Bildungskommunikation beherrschen, können wir Bildungsinhalte und Projekte optimal begleiten und in die Zielgruppe bringen. 

In unserem Team arbeiten viele Kolleg:innen, die selbst aus dem Bildungsbereich kommen und genau wissen, welche Schwerpunkte bei Kommunikationskampagnen wichtig sind. Diese setzen wir so auf, dass edukative Inhalte oder Schüler:innen-Wettbewerbe Bekanntheit erlangen und die wertvolle Stiftungsarbeit an die Öffentlichkeit kommt. 
Um was es bei der Arbeit von Stiftungen geht und welche Schwerpunkte sie setzen, darüber haben wir mit der Projektleiterin Alisa Wieland für den Bereich Bildung von der Beisheim Stiftung gesprochen. We are Family unterstützt die Beisheim Stiftung aktuell bei einer Projektkonzeption im Themenfeld.

Was genau macht die Beisheim Stiftung? Können Sie ein paar Hintergründe zur Entstehung und zum Standort nennen?

Frau Wieland: Die beiden Beisheim Stiftungen führen das philanthropische Erbe von Otto Beisheim fort. Otto Beisheim war Kaufmann, Mitgründer und Gesellschafter des Handelsunternehmen Metro. Die Stiftung in Deutschland hat ihren Sitz in München, die Schweizer Stiftung in Baar. Wir engagieren uns fördernd und operativ in vier Bereichen: Bildung, Kultur, Gesundheit und Sport. In diesen Themenfeldern initiieren wir auch eigene Projekte. 
Es ist uns außerdem wichtig, ehrenamtliches Engagement zu fördern und zu unterstützen. Denn wir sind überzeugt, dass der Engagementwille ein Leben lang anhält, wenn man in jungen Jahren an ehrenamtliches Engagement herangeführt wird. Als zukunftsorientierte Stiftung ist es uns im Themenfeld Bildung zudem ein Anliegen, Zukunftskompetenzen zu fördern, also zum Beispiel Projekte im Bereich Digitalisierung.

Können Sie konkrete Beispiele für Projekte nennen, die Sie in den verschiedenen Bereichen unterstützen?

Ein schönes Beispiel aus dem Bildungsbereich, das auch an den Hintergrund unseres Stifters und seine unternehmerische Haltung anknüpft, ist der Verein Futurepreneur aus Hamburg. Futurepreneur möchte junge Menschen dazu inspirieren, selbst unternehmerisch tätig zu werden. Dafür entwickeln Jugendliche in verschiedenen Programmen eigene Geschäftsideen, von denen sie ausgewählte am Ende dann auch umsetzen. So lernen sie, welch kreatives Potenzial in ihnen steckt, können sich untereinander austauschen und erfahren Selbstwirksamkeit.

Beim Thema Gesundheit haben wir einen starken Fokus auf psychische Gesundheit, was gerade angesichts der Corona-Krise und der damit zusammenhängenden psychischen Belastung von Jugendlichen ein wichtiges Thema ist. Deshalb haben wir zusammen mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie der LMU in München die Plattform ich bin alles geschaffen. Das wissenschaftlich fundierte Info-Portal richtet sich an Kinder und Jugendliche mit Depressionen sowie ihre Eltern, aber auch an Nicht-Betroffene, die sich informieren möchten. Dieses Projekt strahlt dann auch wieder auf den Bildungsbereich aus.

Im Themenfeld Sport engagieren wir uns vor allem für Projekte, die einen aktiven Lebensstil fördern und alle Menschen dazu anregen, sich zu bewegen und ihre Gesundheit zu stärken. Im Kulturbereich geht es uns darum, möglichst viele Menschen an Kultur heranzuführen, ihnen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und so zum Beispiel ältere Menschen aus der Einsamkeit zu holen.

Warum liegt ihre Fokussierung speziell auf jungen und älteren Menschen?

Frau Wieland: Wenn ich für meinen Bereich der Bildung spreche, lässt sich sagen, dass gerade bei jungen Menschen der Zugang zu Bildung eine sehr wichtige Rolle spielt, da genau in diesem Alter schon maßgeblich geprägt wird, wie die späteren Chancen in Bezug auf den beruflichen Werdegang sind. Das heißt, es kann zu Nachteilen für junge Menschen führen, die nicht ausreichend unterstützt werden oder auf eine Schule gehen, in der sie keinen höheren Abschluss machen können. So bleiben ihnen manche Chancen verwehrt. Deswegen möchten wir uns für mehr Bildungsgerechtigkeit einsetzen. Wir wollen, dass junge Menschen einen erfolgreichen Übergang erhalten und zuvor durch gute Berufsorientierung herausfinden, was sie machen möchten. 

Aber Bildung spielt in jedem Alter eine wichtige Rolle. Wenn man im Berufsleben ist, gibt es generell viele Anreize, sich weiterzubilden oder sich zu engagieren. Dagegen werden Menschen, die in Rente gehen und älter sind, oft vergessen. Wir finden, das sollte sich ändern. Wir bringen auch Generationen zusammen, weil es sehr bereichernd sein kann, in den Austausch zu treten.

Im Prinzip fungieren Stiftungen unterstützend, indem sie sich gesellschaftlich einsetzen für die Menschen, die nicht in gleichem Maße wie andere an der Gesellschaft teilhaben können?

Frau Wieland: Genau! Wir schauen bei der Auswahl unserer Projekte darauf, welchen gesellschaftlichen Beitrag sie leisten. Und natürlich möchten wir als Stiftung Themen voranbringen, bei denen es noch Lücken gibt. 

Warum ist es wichtig, dass es Stiftungen gibt oder dass sich Unternehmen dafür einsetzen, dass Bildung fortbesteht?

Frau Wieland: Die Institution Schule leistet einen sehr wichtigen Beitrag für die Bildung, aber kann nicht alles abdecken. Deswegen fördern wir in der Bildung Projekte zu Themen, die im Unterricht zu kurz kommen – unter anderem die Digitalen Helden, eine Organisation, die sich gegen Cybermobbing einsetzt. Aber es ist auch wichtig, außerschulische Lernorte zu ermöglichen, sodass sich Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen begegnen können. Schüler:innen sind oft eng mit der eigenen Klasse verbunden, vielleicht noch mit anderen Klassenkamerad:innen aus derselben Jahrgangsstufe, aber es ist ja bereichernd, wenn eben auch Schüler:innen aus einem Gymnasium mit Mittelschüler:innen zusammenkommen und man erfährt, was die oder den anderen beschäftigt. Nur so findet ein gesellschaftlicher Austausch statt und man kommt raus aus der eigenen Blase. Und vielleicht entstehen neue Freundschaften.

Wie sprechen Sie Kinder und Jugendliche an?

Frau Wieland: Es gibt heute durch Social Media noch mehr Möglichkeiten, die man dann natürlich auch gezielt und auf eine seriöse Art und Weise anwenden kann. 
Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer digitalen Welt auf und informieren sich zu einem Großteil über soziale Medien. Es ist daher wichtig, diese Plattformen auch für die Kommunikation zu nutzen, um unsere Zielgruppe zu erreichen. So betreiben wir zum Beispiel für unser Projekt „ich bin alles“ eigene Kanäle auf Instagram und TikTok. Wichtig ist uns dabei die Vermittlung eines verantwortungsvollen und differenzierten Umgangs mit Websites und Social Media, über den unser Infoportal ausführlich informiert. Darüber hinaus möchten wir Probleme dort thematisieren, wo sie entstehen und sichtbar werden. Daher sprechen wir auch kritische Aspekte der Mediennutzung regelmäßig und transparent an, um Kinder und Jugendliche aufzuklären und sie zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Social Media anzuregen.

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